BARTÓKS QUINTEN

«BARTÓKS QUINTEN»

Aus einem Studentenensemble wird inner­halb von wenigen Jahren eines der inter­national gefragtesten Kammer­orchester Europas. Auf dem Weg zum Erfolg stehen ungewöhnliche Entscheidungen. Man trennt sich vom langjährigen Dirigenten, der Cellist übernimmt das Management, eine Fünfundzwanzigjährige wird Kon­zert­meis­terin. Um der Routine auszuweichen, hat keiner eine feste Rolle. Einmal spielt man die erste Geige, ein anderes Mal die zweite. Die Zahl der Kon­zerte steigt, von fünf­zehn auf über hundert jährlich. Das Or­ches­ter lebt wie eine Band auf Tour­nee und auf der Bühne ent­steht eine Ener­gie, die alle – Musiker, Publikum und Kritiker – mit­reisst.

Die Rede ist vom Kammer­or­ches­ter Basel. Es hat viel er­reicht. Und nicht zuletzt, so empfin­den viele Musiker, eine Grenze. Der grosse Erfolg steht im Wider­spruch zu der schwierigen finan­ziellen Situa­tion des Orches­ters. Die Subven­tionen haben mit der Ent­wicklung nicht Schritt gehalten und die Mit­glieder sind nach wie vor frei­schaffend und knapp bei Kasse. Der Film erzählt von der Leiden­schaft der Musiker für ein Orches­ter, das sie mit ausser­gewöhn­lichem Ei­nsatz selbst mit­gestal­ten, sowie von der Mühsal, im klas­sischen Konzert­betrieb zu überleben.

Herz­stück des Filmes ist Béla Bartóks «Divertimento für Streich­orchester». Das Stück wurde ur­sprünglich für das damalige Basler Kammer­orchester geschrieben. Im August 1939, un­mittelbar vor Aus­bruch des zweiten Welt­krieges, lud der Basler Dirigent und Mäzen Paul Sacher den Kom­ponisten Béla Bartók in sein Ferien­haus im Berner Oberland ein. Dort schrieb Bartók das Stück in kürzester Zeit nieder. Wenige Tage später reiste er über­stürzt zurück nach Buda­pest und berei­tete seine Emi­gration in die USA vor. Die jungen Musiker des heutigen Kammer­orchester Basel sind sich einig: das Divertimento ist mit das Spannendste, was je für Streich­orchester geschrieben wurde.